A cup of happiness

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Die ganze Geschichte beginnt mit Carrie Bradshaw: Nachdem nämlich die Mutter aller Seriengirls in der dritten Staffel von Sex & the City beherzt in einen pinkfarbenen Cupcake von der Magnolia Bakery biss, wollte ganz Amerika ein Stück von dem neuen Trendtörtchen abhaben und eine wahre Cupcake-Welle überrannte das Land. Bald darauf erreichte der süße Trend durch Dawn Neslon  mit dem ersten Cupcake Laden in Berlin-Friedrichshain Deutschland. Mittlerweile sind Cupcakes in den deutschen Großstädten so präsent wie Coffeebars oder Bio-Läden und es war somit nur eine Frage der Zeit, bis das hippe Törtchen den Einzug in unsere schöne Hansestadt schafft. Wilkommen im Törtcheneck Schwesterherz!

Diese Marktlücke zu schließen stand dann tatsächlich auch als Ausgangsziel für die Schwestern Maike, 26 und Denise, 29, fest, als sie im Mai dieses Jahres das erste Cupcake Cafe in Rostock eröffneten. Seitdem sorgen die beiden dafür, dass es für alle Rostocker Naschkatzen keinen Katzenjammer mehr gibt. Ob vollmundig-schokoladig oder lieber fruchtig-erfrischend: Im Törtcheneck Schwesterherz wird nach Herzenslust getestet, gebacken und vor allem geschlemmt.

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Das kommt gut an: Seit ihrer Eröffnung mussten die Schwestern trotz ihrer Bedenken keine leeren Plätze fürchten. „Vor allem am Anfang hatten wir natürlich etwas Angst vor der eigenen Courage. Zwar hatten wir beide immer schon den Traum, ein eigenes Café zu eröffnen, aber ein gewisses Risiko war selbstverständlich dabei“, gibt Denise zu. Tatsächlich erwies sich dann gerade die zunächst nur als Plan B angesehene Lage als wahrer Glücksgriff: „Anfangs waren wir etwas unsicher, ob die Altstadt die beste Lage für unser Café ist, da sie ja doch etwas abseits liegt. Gerade die Kunden bescheinigen uns aber, dass wir richtig gehandelt haben. In der KTV ist die Dichte von Cafés viel höher und die Größe der Läden deutlich kleiner als hier. Außerdem genießen es viele unserer Gäste, auf unseren Außenbänken mit Blick auf die Likörfabrik und das Casa Uno zu sitzen“, erklärt Maike.

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Wie schnell sich das kleine Eckcafé dann aber herumsprach und sich Stammkunden fanden, überrascht die Schwestern noch immer: „Damit haben wir wirklich nicht gerechnet. Großes Glück war für uns sicherlich die Kunstnacht, die 2 Wochen nach unserer Eröffnung stattfand und uns so schnell bekannt machte. Leider hatten wir zu dem Zeitpunkt noch etwas Schwierigkeiten mit der richtigen Kalkulation: Wir hatten viel zu wenig gebacken und kamen der Nachfrage kaum nach…und in den ersten Tagen darauf hatten wir prompt viel zu viel gebacken.“ Mittlerweile haben die zwei Quereinsteigerinnen jedoch eine Routine entwickelt, ohne aber die Lust am Herumexperimentieren zu verlieren: „Manches klappt auch mal nicht so, wie man es sich vorstellt. So haben wir festgestellt, dass sich unsere süßen Cupcakes besser verkaufen als die salzige Variante. Als echten Überraschungserfolg stellten sich unsere Cakepops heraus. Aufgrund der großen Nachfrage haben wir uns außerdem mittlerweile eine Eismaschine zu gelegt und uns damit nochmal neuem Terrain zugewendet. Jetzt sind wir dabei Macarons zu entwickeln – es wird also nicht langweilig.“ Auf die Wünsche der Kunden eingehen und trotzdem die eigenen Vorstellungen in die Arbeit einfließen lassen – das ist das erklärte Geschäftsprinzip der beiden. Davon zeugt auch das breite Warenangebot, das weit über die typische Cupcake-Theke hinausgeht, wie Denise verdeutlicht: „Neben unseren Cupcakes und Cakepops – die vor allem bei Frauen und Kindern beliebt sind – bieten wir für den Heißhunger in der Mittagspause herzhafte Snacks wie Bagels oder belegte Brötchen an. Außerdem achten wir darauf, dass es bei aller Vielfalt immer den Liebling der Rostocker – den Heidelbeercupcake – und mindestens eine vegane Variante gibt. Wem dann mal mehr nach einem Stück Kuchen ist, wird ebenfalls in unserem Laden fündig. Vor allem die etwas ältere Generation freut sich, wenn es auch mal ein Stück Buttermilchkuchen gibt.

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Hierbei wechselt das Angebot der Torten alle 2 bis 3 Tage, während sich die Cupcake-Auswahl wöchentlich neu aufstellt. Hinzukommen die Motivtorten, die quasi das zweite Standbein der Schwestern darstellen und bis November bereits für Feste ausgebucht sind. Auch hier ist ihrer Phantasie keinerlei Grenzen gesetzt, wodurch – immer in direkter Absprache mit den Kunden – kleine Meisterwerke aus Teig, Glasur und Motiv entstehen. Inspiration für immer neue Rezepte finden die beide in Backbüchern, dem saisonalen Angebot, aktuellen Blogs und bei weiterbildenden Kursen wie zuletzt bei einem Airbrush Kurs. Ihr eigenes Lieblingsrezept? „Die Kirch-Stracciatellatorte! Die geht wirklich immer.“ Nicht nur in dieser Frage scheinen sich Maike und Denise einig zu sein, wie gut sich die beiden Schwestern verstehen, wird in dem Gespräch mehr als deutlich. Immer wieder ergänzen sie lächelnd die Worte der Anderen und scheinen sich auch auf der Arbeitsbasis als harmonisches Team gefunden zu haben. Dabei räumen beide übrigens ein, seit der Café-Eröffnung die Lust auf Cupcakes etwas verloren zu haben. Doch auch dem können sie etwas Positives abgewinnen: „Dann bleibt eben mehr für die Kunden übrig.“

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Apropos Kunden: Dass es vor allem Frauen sind, die die süßen Leckereien kaufen, überrascht die beiden nicht. „Natürlich ist das Törtcheneck mehr ein Frauending. Die bunten Farben, die verhältnismäßig kleine Portionsgröße, die Süße des Geschmacks – ein bisschen Mädchen-Mädchen ist das Ganze schon“, räumt Denise ein. Wenn aber doch mal ein männlicher Kunde vorbeischaut, is(s)t dieser mit dem Produkt auch stets zufrieden, betonen die beiden. Trotzdem macht das Ladendesign deutlich, an wen sich das Café in erster Linie richtet: So trifft die Farbwahl weiß-lila, die bunten Lampions, und die Retro-Werbeschilder wohl vor allem den Geschmack der weiblichen Kundinnen, die auch während meines Besuches eindeutig in der Überzahl sind. Apropos Geschmack: Sowohl mit dem Heidelbeer – als auch mit dem Mokkacupcake naschte ich mich glücklich, überzeugten beide doch mit der Kombination aus lockeren Teig und erfrischenden Frosting, ohne dabei zu süß zu schmecken. Wer also einmal von Kopf bis Fuß auf Zucker eingestellt ist, sollte sich unbedingt auf den Weg zum Törtcheneck Schwesterherz begeben und sich den Tag in dem Café etwas versüßen.

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Praktische Informationen:
Das Törtcheneck Schwesterherz ist
Di-Fr von 08-18 Uhr, Sa von 11-18 und So von 13-17 Uhr geöffnet.
Zu finden in: Große Wasserstraße 1

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8 Kommentare zu “A cup of happiness

  1. Nur durch Zufall entdeckte ich den Laden und Du hast ihn so beschrieben, wie ich es auch nicht hätte anders / besser machen können.
    Man fühlt sich einfach nur wohl und verträgt die kleine Sünde am Nachmittag immer wieder.
    Übrigens ist mein Mann ein noch größerer Fan der Leckerein. :)

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    • Hallo Sarah,

      vielen Dank für das Kompliment! Es ist immer gut zu wissen, dass es tatsächlich Leute gibt, die nicht nur meine Artikel lesen, sondern denen meine Arbeit auch ganz gut gefällt. :) Scheinbar hast du dir den richtigen Mann ausgesucht, wenn da mal nicht die Liebe durch den Magen geht…! :)

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  2. Hi Jo! Bin über Teresas Blogeintrag „12 x Danke: Der Running Vision Day und seine fulminanten Helfer und Akteure“ auf Dein Blog gestoßen! Dafür, dass Du noch nicht so lange bloggst, machst Du es aber schon super gut! Hab Dein Blog gleich in meinen Feed-Reader gepackt.

    Danke für diesen Artikel hier. Tatsächlich (ich komme aus dem etwas weiter entfernten Umland von Rostock, ca 1 Std) hatte ich noch gar nicht mitbekommen, dass es das Törtcheneck und damit so tolle Cupcakes, etc. in Rostock gibt. Dank Deines Eintrags hier weiß ich jetzt Bescheid und werde bei nächster Gelegenheit sicher dort vorbeischauen!

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  3. Pingback: A cup of happiness – Sag's nicht weiter

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